Geheime Arbeiten an den „Wunderwaffen“

Der Leipziger Professor für Mineralogie, Petrographie und Feinbaulehre Dr. Ernst Schiebold hatte der Luftwaffe vorgeschlagen, gebündelte Röntgenstrahlen als Waffe zur Abwehr feindlicher Flugzeuge zu erproben. Die Röntgenstrahlen sollten entweder sofort die Besatzungen töten oder die Motoren der Flugzeuge durch Vorionisation außer Betrieb setzen. Ungeachtet der Tatsache, dass die Planungen von Fachleuten bald als Hirngespinste abgetan wurden, war durch Schiebolds Initiative bei der Luftwaffe das Interesse geweckt.

 

So bestellte das RLM für die Forschungsstelle der Luftwaffe in Großostheim nicht nur Kaskadengeneratoren für 2 x 2,2 MV, sondern erteilte darüber hinaus auch Entwicklungsaufträge für mehrere Betatrons á 15 bzw. 200 MeV. Zur Realisierung dieser Pläne versicherte man sich der Mithilfe des Wissenschaftlers Rolf Wideröe, den Offiziere der Luftwaffe im März 1943 in seiner Heimat in Norwegen aufsuchten, um ihn für diese Geheimforschungen zu verpflichten.

 

Intensive Recherchen einer aus Militärs und Wissenschaftlern gebildeten US-Spezialeinheit, der ALSOS-Mission, sorgten nach Kriegsende bei den Alliierten für blankes Entsetzen, was sie an Forschungsvorhaben und schon realisierten Projekten vorfanden, die den eigenen Forschungen teils um 20–30 Jahre voraus waren. Alleine die beschlagnahmten Dokumente der Forschungen an den „Todesstrahlen“ in Großostheim umfassen 185 Seiten (The Library of Congress, Washington DC).

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